Fehlmannmatte
SchliessenOrt: | Windisch, AG |
Auftraggeber: | Senn Resources AG, St. Gallen |
Jahr: | 2008 - 2014 |
Typ: |
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Programm: |
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Verfahren: | Studienauftrag eingeladen, 1. Rang |
Mitarbeitende: | Lars Henze, Johanna Blättler, Markus Göttlicher, Danièle Heinzer, Sandra Kroll, Claudio Schiess, Evelyn Steiner, Sabine Zweifel |
Investor: | Credit Suisse Anlagestiftung Zürich, Real Estate Switzerland c/o Credit Suisse AG, Zürich |
Generalunternehmung: | Senn Resources AG, St. Gallen |
Totalunternehmung: | Senn BPM AG, Bau Projekt Management, St. Gallen |
Bauingenieur: | Jäger Partner AG, Zürich |
Gebäudetechnik HLK: | GB Consult AG, Basel |
Akustik und Bauphysik: | Kopitsis Bauphysik AG, Wohlen |
Landschaft: | Schmid Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich |
Bild: | Ralph Feiner, Malans |
Status: | Realisiert |
Projektnummer: | 113 |
Die Neubebauung der einst nahezu leeren Wiese bildet einen wichtigen städtebaulichen Baustein an der neuen Achse vom Bahnhof Brugg nach Windisch, die sich entlang von Fachhochschulen, einer neuen Zentrumsbebauung und der Klinik und historischen Klosteranlage von Königsfelden entwickelt. Das Areal Fehlmannmatte lag vor 2 000 Jahren neben dem römischen Legionslager Vindonissa im heutigen Windisch. Die Kantonsarchäologie Aargau vermutet, dass sich hier ein ummauerter Übungsplatz mit Trainingsgebäuden für die Legionäre befand: Auf dem 16 000 m² grossen Areal umschlossen rechteckige lang gezogene Hallen mit Seitenlängen von ungefähr 160 × 140 m einen gekiesten Hof.
Die neuen fünf Wohnbauten sind weitgehend innerhalb dieses ehemaligen Hofs positioniert, der archäologisch als weniger sensibel als die Fundationen der römischen Hallenbauten eingestuft wird. Zeilen unterschiedlicher Länge grenzen das Areal ein und erzeugen ein differenziertes Mass an Durchlässigkeit und Offenheit. Zwei orthogonal zueinander stehende lange Zeilen bilden eine urbane Front gegen die weiträumige Parkanlage von Königsfelden, den Campus der Fachhochschule und das historische Zentrum von Windisch. Die in der Höhe abgestuften und versetzten kürzeren Zeilen vermitteln zum benachbarten Einfamilienhausquartier. Es entsteht ein Hofraum, der sich nach Westen und Süden öffnet.
Im Erdgeschoss des nördlichen Zeilenbaus entlang der Zürcherstrasse befinden sich Verkaufsflächen. Darunter liegt die zweigeschossige Tiefgarage. In den langen Zeilen sind Mietwohnungen, in den kürzeren Zeilen Eigentumswohnungen angeordnet. Die meisten Wohnungen sind nach dem Prinzip des Durchwohnens organisiert und als Schottenstrukturen ausgebildet. Die Vielfalt der Wohnungen wird über die Variation der Grundtypen erzeugt: so geniessen einige der Wohnungen im Erdgeschoss einen überhohen Wohnraum; ab dem dritten Obergeschoss gibt es als Maisonetten ausgebildete Einheiten.
Die Fassaden in zurückhaltender Tonalität und mit regelmässigen Fensteröffnungen bilden ein respektvolles Gegenüber zur historischen Anlage von Königsfelden. Für die Fassade wurde ein heller Sichtstein in liegendem Format verwendet und in einer abgetönten Farbe so geschlämmt, dass die Struktur und Massstäblichkeit der Steine lesbar bleibt. Vorgefertigte Betonelemente in hellem Grau fassen die Loggien und Fenster ein. Das Ganze bildet ein monochromes Fassadenrelief.